Vergesellschaftung mit Diskus
Wie unschwer aus den Farben und Zeichnungen der Fische zu erkennen ist, handelt es
sich auch hier um Nachzuchten. Diese stammen aus den Zuchtbeständen eines
schweizer Züchters. Sie durften ihre neue Umgebung im August 2003 beziehen.
Knapp einen Monat sp�ter begannen die beiden �Roten� zu balzen und einen Stein der
Höhle zu putzen. Daraufhin habe ich die beiden in ein separates Becken umgesetzt.
Da hat sich dann aber weiter nichts mehr getan, weshalb ich sie nach einiger Zeit
wieder zurückgesetzt habe. Eigentlich waren die beiden ja auch noch zu jung,
um sich schon fortzupflanzen. Der eine davon ist dann leider nach ca. einem Jahr
überraschend und ohne weitere Anzeichen über Nacht gestorben und schwamm
am Morgen unverletzt an der Oberfläche.
Nach gut zwei Jahren hat sich dann ein neues Päärchen gefunden. Ein
�Giant Blue� Weibchen und ein �Blue Diamond� Männchen putzten fleissig eine
Wurzel. Es dauerte nicht mehr lange, da sichtete ich den ersten Laich im Rochenbecken!
Geschickterweise haben sie diesen an der Rückseite der genannten Wurzel platziert,
wo nur sie hinkamen, nicht aber die Rochen. Leider war ich bei der Arbeit, als die Zeit
zum Schlüpfen reif war. Am Abend war nichts mehr zu sehen. Sind die Larven eventuell
Welsfutter geworden? Danach setzte ich die Beiden auch wieder in ein separates Becken.
Dort versuchten sie es noch einige Male. Doch jedesmal, wenn die Larven geschlüpft
waren, war innerhalb des folgenden Tages die ganze Brut verschwunden, wahrscheinlich
gefressen. Die Zucht der �Blue Diamond� gilt als ziemlich �berzüchtet und
Fortpflanzungsunfähigkeit ist keine Seltenheit. Somit musste ich auch hier
resignieren.
Entgegen gelesener und gehörter Befürchtungen, die Diskusse könnten an
den Augen der (vergrabenen) Rochen herumknabbern, weil sie diese für Futter halten,
habe ich bisher nichts dergleichen festgestellt. Auch die Rochen lassen ihre Mitbewohner
in Ruhe und zeigen absolut keine Anzeichen aggressiven Verhaltens. Mal schauen, ob es so
bleibt, wenn die Rochen grösser werden. Die einzige Veränderung, die zu
beobachten war, war folgende: Bevor die Diskusse Einzug hielten, legten sich die Rochen
(vor allem das Männchen) manchmal mitten im Aquarium zur Ruhe ohne sich einzugraben.
Danach haben sie sich in solchen Ruhephasen öfter im Sand vergraben oder sich in die
Höhle bzw. unter den Filter gelegt, wo sie sich geschützter fühlten. Dies
war wohl eine instinktive Verhaltensweise und wahrscheinlich auch völlig natürlich.
Inzwischen haben sie sich aber l�ngst daran gewöhnt und dieses Verhalten weitgehend
wieder abgelegt.
Einen nicht zu unterschätzenden Nachteil hat aber das Zusammenleben von Diskussen und
Rochen: Diskusfische suchen grundsätzlich �ber längere Zeit während des Tages
das Futter am Boden. Da aber die Rochen innert kurzer Zeit alles auffressen, was sie finden
(sie erinnern mich manchmal an Staubsauger), bleibt für die Diskusse nur wenig Zeit zum
Fressen. Aus diesem Grund kommen sie eher zu kurz und müssen öfter gefüttert
werden. Auswirkungen davon k�nnen sich auch in vermindertem Wachstum zeigen. Untragbar wurde
die Situation aber, als die Rochen geschlechtsreif wurden und vermehrtes Balzverhalten an
den Tag legten. In dieser Zeit machten die Diskusse vermehrt einen eingeschüchterten
Eindruck und ich war froh, dass die Rochen ins grössere Aquarium umsiedeln konnten.
Das herkömmliche Becken habe ich neu bepflanzt, um so den Diskussen eine artgerechtere
und ruhigere Umgebung zu Verfügung zu stellen.
Eine kleine Bildersammlung dieser wunderschönen eleganten Farbtupfer:
In der Höhle ?
? unterwegs ?
? versammelt zum Gruppenfototermin ?
? am Schlafplatz ?
? auf Futtersuche ?
? und tschüss, bis zum nächsten Mal!
Das Geschlecht lässt sich bei Diskusfischen nur sehr schwer bestimmen. Es
gehört schon eine Menge Erfahrung dazu. Eine 100%-ige Sicherheit hat man aber
trotzdem nicht. Bei Jungfischen wird die Angelegenheit noch schwieriger. Doch einige
Merkmale möchte ich hier erwähnen:
Bei gleichaltrigen Exemplaren sind die Männchen in der Regel grösser. Von
vorne gesehen wirkt die Kopfpartie kräftiger. Von der Seite gesehen ist der Kopf
stärker gerundet. Weibchen erscheinen seitlich gesehen am Kopf etwas spitzer.
Auch kann man die Geschlechter an der Rückenflosse unterscheiden. Bei Männchen
läuft sie spitz zu, oft bildet sich eine Fahne. Die Afterflosse läuft ebenfalls
spitz zu. Bei den Weibchen dagegen sind sie eher rundlich. Die Schwanzflosse erscheint
bei Männchen etwas breiter als bei Weibchen. Sie stösst unten und oben an den
Flossensaum der Rücken- und Bauchflossen an. Auch die Brustflossen können etwas
länger erscheinen.